In den meisten Teilen Ma'Lakors trifft man auf das Zwölfgöttliche Pantheon. Zuweilen genießt ein Gott eine höhere Verehrung (z.B. Skandrien= Vetaya, oder Malatien= Zhuun),jedoch werden zumeist alle Götter, neben Ihren Söhnen und Töchtern (als Halbgötter) verehrt. Zum Zwölfgöttlichen Pantheon zählen:

 

(Gerechtigkeit / Licht)        (Kampf/ Feuer)         (Weisheit)
(Kreis der Natur)        (Wasser/ Sturm /Meer)        (Heilung)
(Jagd / Wald)       (Handwerk)       (Wein/ Liebe/ Geselligkeit)  
(Heim/ Herd)          (Tod)        ( Handel/ Glück/ Spiel)

 

 

 



Und als Sandur die Götter erschuf, da erschuf er zum Ersten Zhuun, den Sonnengott. Und sein Licht strahlte auf die nackte Erde, denn nichts weiter war erschaffen zu dieser Zeit. Und so die Götter vor das Auge von Setha traten, da trat Zhuun als erster vor. Und so sprach das Auge: „Du bist Zhuun, der erste der Götter. Du sollst Herrscher sein über deine Brüder und Schwestern und Recht sollst du sprechen über sie. Und so dereinst der Tag des Endes gekommen ist, so wirst du Gericht halten über alle Worte und Taten, die auf der Welt getan.“
Und so ging Zhuun an sein Werk und er erdachte sich Gesetze, nach denen seine Geschwister handeln sollten. Und kein böses Wort und keine Schlechte Tat blieb ihm verborgen. Denn Zhuun stand hoch am Himmel und sein Licht verlöschte nie, denn es gab nur Tag und keine Nacht. Da aber war Batikis, der Zhuun seinen Herrscherstatus neidete. Batikis aber war kein Kind Sandurs, sondern von dem ohne Namen, auf die Welt gebracht. Und wie sein Schöpfer war Batikis böse und voller Hass. Doch er sah, dass Zhuun all seine bösen Taten erkannte und strafte, und so nutzte er sein finsteres Erbe und erschuf die Dunkelheit um Zhuun von seinem Platz am Himmlischen Firmament zu vertreiben. So kam die Nacht in die Welt, und im ewigen Kampf stehen die Götter mit den dämonischen Mächten, bis zu dem Tag an dem es wieder nur ewigen Tag, oder ewige Finsternis geben mag.
Und so wählten die, deren Taten nicht rein sind, den Schutz der Nacht, sie zu vollbringen. Doch wird auch sie die Gerechtigkeit des Götterkönigs finden.

Als die Menschheit jung war, da spürten sie den Blick Zhuuns bei jedem Schritt und jedem Atemzug und kein Fehl blieb ungesühnt. Da aber klagten die Menschen, unter der Strenge des Sonnengottes und viele verfielen den Versuchungen der bösen Götter. Da erkannte Zhuun, dass es gut sei, wenn der Mensch wählen könnte, was gut sei und was schlecht und so er fehl ginge, so würde ihm am letzten Tag Gericht gemacht. Und Zhuun erkannte, dass es gut sei, wenn die Menschen über sich selbst herrschten und so ging er und wählte einige Männer um sie zu Königen zu machen über ihre Nachbarn. Und er gab ihnen die Befugnis Recht zu sprechen in seinem Namen.
Und so ging Zhuun zu seinen Brüdern und schaute die Dinge die geschahen und er sah, dass sie gerecht waren.


Als Symbol des Zhuun gilt die Sonne, zuweilen die unter einer Krone. Sein Wappentier ist der Adler, seine Farbe ist Gold. Seine Waffe aber ist der Streitkolben, mit dem er seinen Widersacher Batikis an jedem Morgen vom Himmel vertreibt.

 


Es begab sich aber zu der Zeit, da die Titanen von Ashmedar gegen die Feste der Götter anrannten und die Erde ward zertrampelt und geschunden unter ihren Füßen und den furchtbaren Hieben. Da war ein großes Wehklagen unter den sterblichen Völkern und ihre Stoßgebete wurden gehört in den Götterhallen. Da trat Thyron, der mutige Gott vor die Titanen und sprach: „Sehet wie unser Kampf die Erde verwüstet, so wird es am Ende nichts mehr geben, worum es zu kämpfen lohnt. So sage ich lasst uns jeder drei Kämpfer wählen und in die Berge gehen. Dort werden wir Kämpfen und die Sieger werden die Hallen erhalten, die Verlierer aber werden zu Stein werden und in den Bergen bleiben.“
Da lachten die Titanen, denn sie waren sicher die Götter zu besiegen und sie wählten Atok, Bolk und Gangmesch, die stärksten der Titanen als Kämpfer. Die Götter aber wählten Ptalos, den Hammerträger, den mächtigen Thyron und seinen Zwilling Vradasch. Der Götterherr Zhuun und der Herr der Titanen, der mächtige Nurat aber waren Richter des Kampfes und nahmen Platz auf den Gipfeln der höchsten Berge. Der Kampf begann und Ptalos, mit mächtigem Hammer und prächtigster Brünne rang mit Bolk, Thyron aber kämpfte mit Gangmesch, derweil Vradasch mit Atok rang. Ptalos, war der kleinste der Götter und so verlachte ihn Bolk und spottete ihm. Ptalos aber traf ihn mit dem Hammer am Knie und der Titan stürzte. Da war Ptalos über ihm und der mächtige Hammer fuhr auf die Stirn des Riesen. Vradasch aber rang nicht mit Atok, denn er hatte einen Pfeil unter seinem Mantel verborgen. Den schoss er dem Titan in ein Bein. Da war Atok verwundet und lahm. Vradasch aber drang auf ihn ein und erschlug ihn. So rasend war Vradasch, dass er Atoks Leib in viele Stücke zerschlug. Sein Haupt aber nahm Vradasch und hielt es hoch über sich. Er verlachte Nurat und die Titanen und warf Atoks Kopf in das Meer. Thyron aber kämpfte noch immer mit Gangmesch, denn dieser war der stärkste und mächtigste der Titanen. Thyron hatte seinen Panzer abgelegt, denn auch Gangmesch trug keine Rüstung. Und auch seinen Schild hatte er abgelegt, denn Gangmesch hatte keinen. So trat der Gott dem Titanen unter gleichen Bedingungen gegenüber. Doch Thyron, der Götterdrache rang seinen Gegner nieder. Hart war der Kampf und ruhmreich, doch Thyron war der stärkere und so lag Gangmesch am Boden und Thyron hatte sein Schwert ihm an die Kehle gelegt.
„Du hast gekämpft wie ich noch keinen kämpfen sah, und so will ich dir dein Leben schenken, wenn du in die Tiefe gehen wirst.“ Gangmesch gab sein Wort und so reichte ihm Thyron die Hand um ihn vom Boden zu heben. Da aber traf den Titanen ein Pfeil, geschossen von Vradasch. Und der Titan brach zusammen in Thyrons Arme, denn der Pfeil trug Gift auf seiner Spitze. Da sah Thyron, wie sein Bruder den Sieg über Atok so leicht erringen konnte und er zürnte Vradasch, seinem Zwilling ob dessen Ehrbruch. Die Titanen aber taten wie sie geschworen hatten und wurden zu Stein. Thyron trug Gangmesch in den Norden, und aus seinem Leib ward die Spelunca Draco. Die Berge im Süden tragen den Namen Nurats, die restlichen Titanen aber wurden zu den Grollbergen, in denen noch Heute der Kampf der Götter wiederhallt.
Thyron aber stellte Vradasch, der ihm so glich, und doch so anders war. Vradasch aber wollte nicht hören, weder auf die Worte seines Bruders, noch auf die Weisungen Zhuuns. Er schlug mit einer Klinge nach Thyron und nur die Brünne, die Ptalos dem Götterdrachen geschenkt hatte hielt den Schnitt auf. Da sah Thyron, dass wieder Gift an der Klinge gewesen war und er schlug Vradasch mit einem mächtigen Schlag seiner Faust nieder. Nun wurde die wahre Natur Vradschs offenbar, denn schwarzes Blut rann über das Gesicht des Gottes. Da sah Vradasch, dass Thyron ihn besiegen würde und so nahm er die Gestalt eines schwarzen Drachen an und floh in die Schattenhallen der dunklen Götter.

 

 



Da trat Tiána hervor und blickte in das Auge von Setha. Und das Auge sprach: Du bist Tiána. Du bist rein und weise so magst du herrschen über das Wissen aller Geschöpfe auf Erden und den Frieden bewahren. Deinen göttlichen Geschwistern mag dein Rat immer eine Hilfe sein. So bestimme ich dich zur Ratgeberin.

Als Batikis die Nacht erschaffen hatte und sich Licht und Dunkelheit im steten Wechsel jagten da trat sie zu ihrem Bruder Zhuun und sprach: „Siehe Bruder wie alle Geschöpfe der Welt zittern in der Dunkelheit. Sie wandern umher und finden keine Ruhe.“
Da berief der Götterkönig all seine Geschwister zum Rat und Tiána trat in die Gemeinschaft und sprach: „ Brüder und Schwestern schaut die Welt und unsere Geschöpfe. Keinen Frieden finden sie in der Dunkelheit der Nacht und wandern umher von Sorge und Angst geplagt.
So sie nicht Ruhe und Hoffnung finden wird einst Batikis zunichte machen was wir mit Leben erfüllt haben.“
Da murrten die Götter, denn sie wollten nicht mit ansehen wie Batikis ihre Geschöpfe verdarb. Doch die Macht Batikis wuchs mit jeder Nacht die er werden lies und einige der göttlichen Kreaturen waren bereits verdorben. Da selbst Zhuun Batikis nicht für immer vertreiben konnte ersann die kluge Göttin einen Weg seine Macht zu schwächen.
So erschufen Tiána, Avenor und Merkris den wandelbaren Mond um ein Zeichen der Hoffnung und Liebe in die Finsternis zu setzen und sein Licht strahlte sanft und mild in der Dunkelheit. Ptalos erschuf die glitzernden Sterne und ordnete sie zu Bildern, dem ruhelosen Wanderer ein Wegweiser zu sein. Vetaya schenkte den Menschen das Herdfeuer sich in den kalten Nächten zu wärmen. Sangita und Danar erschufen den heilsamen Schlaf der sich fortan über die Gerechten legte. Gharbad und Fanus erschufen Tiere und Pflanzen die Mächte der Dunkelheit zu bewachen und Thyron erschuf die feuerschweifigen Kometen, den Mächten der Finsternis zur Warnung. Rhanir erschuf den glitzernden Tau und den Nebel um dem Widersacher den klaren Blick auf sein dunkles Werk zu rauben Und Zhuun sah das es gut war und segnete das Werk seiner göttlichen Geschwister.

Es war also die Zeit als die Welt geschaffen ward und die Berge und Täler waren völlig leer. Noch kein Gras, kein Baum kein Tier ward auf der Erde. Da trat Gharbad vor den Spiegel von Setha und dieser sprach: "Du bist Gharbad, du bist der Vater allen Lebens. Du bist der der die Welt bepflanzt. Du bist der Erschaffer. Du bist der Kreis des Lebens. Du bist Gharbad."
Und Gharbad ging und erschuf Pflanzen und Tiere und die Menschen, Elfen und Zwerge und alles was wandelt unter der Sonne. Doch waren die dunklen Götter noch unter ihnen und da war Artika und sie trachtete danach das Werk Gharbads zu vernichten. Und so liess sie das Land und das Leben im Eis erstarren.
Doch Gharbad hatte einen heiligen Ort auf dieser Welt erschaffen und sein Schrein von Koa gab dem Leben die Kraft zu widerstehen. Und als die Götter Artika tief in die Eiswüsten des Südens verbannt hatten blühte das Leben erneut auf der Welt. Doch auch Hahuna hatte ihr dunkles Gesicht offenbart und so hatte sie das Werk Gharbads mit ihren Wesen verunreinigt. Sie schuf Orks, Goblins, Trolle und vielerlei andere Abscheulichkeiten. Doch auch sie vermochte den Schutz des Koa-Tempels nicht  zu überwinden. Denn solange der Schrein von Koa existiert, solange kann das Werk Gharbads nicht vergehen. Denn er ist der Vater des Leben, sein Anfang, sein Ende und sein Neubeginn.

 

 

Und als Gharbad seinen Garten erschuf, da waren da auch Pflanzen, die in die Flüsse, Seen und sogar ins Meer ragten. Und so beschloss Rhanir der Herr der Stürme sein Reich auch mit Tieren und Planzen zu füllen. Er erschuf die Fische und Wale, Krebse, Kraken und alles Getier des Wassers. Doch so die Meere riesig und tief und dunkel waren, freute es Rhanir dass sein Bruder Harpolon ihm bei der Erschaffung der Tiere half.
Rhanir hatte große Freude an verschiedensten Tieren und erschuf bunt scheinende Schwärme, große Wale und winzige Fischlein. Da aber erkannte er, daß Harpolon ihn verraten hatte. Er hatte in der Dunkelheit der Tiefe gar widerliche Kreaturen erzeugt. Und in der Finsternis verbarg sich Harpolon denn der Gott der Stürme zürnte ob seiner Taten und trachtete ihn zu strafen. Doch Harpolon und seine Kinder blieben verborgen, doch vollbrachten gar greuliche Taten. So sollte sich niemand ohne den Segen Rhanirs aufs Meer hinaus fahren, oder auch nur dem Ufer nähern.


 

Alauna und Baltren

Dereinst, als die Götter noch jung waren, da war es, dass sich Rhanir, der Gott des Meeres und der Stürme, zu Vetaya, der Göttin des Heimes legte. Und siehe es ward Alauna, die erste der Götterkinder. Doch Alauna war entzwei gerissen durch ihr widersprüchliches Erbe. Denn so es den stürmischen Gott hinauszog in sein kaltes Reich, so war es Naturell ihrer Mutter die Heimstatt zu hüten. So waren in Alauna die Sehnsucht in die Ferne zu ziehen und die Liebe zur Heimat die in ihr miteinander rangen. Stundenlang wanderte sie in der Brandung und sah hinaus aufs Meer, doch wagte sie nicht weiter hinein zu gehen, denn sie fürchtete niemals zurückzukehren.
Als sie nun einmal auf einer Felsnadel stand und weit auf das Reich ihres Vaters blickte, da sah sie in der Ferne einen Mann, der sich an einem Holz festhielt. Sie beobachtete den Sterblichen, der verzweifelt versuchte das Land zu erreichen, jedoch von der ablandigen Strömung immer weiter hinaus gedrängt wurde. Das rührte ihr Herz und sie begab sich in die Fluten und schwamm zu dem Manne hinaus. Der Mann war Baltren, ein Ritter aus Meeringen, dessen Schiff im Sturm zerbrochen war. Viele Tage schon war er, an den Mast geklammert, auf dem Ozean getrieben. Nun aber, als er dem rettenden Lande so nah war, da sog ihn das Meer wieder hinaus. Und als er seinen Kampf gerade aufgeben wollte, da erschien aus den tiefen eine wunderschöne Frau. Und ihre zärtlichen Arme legten sich um sein Schultern und ihm schien es als trüge ihn ein Engel über die Wogen dahin.
Und Alauna trug Baltren in eine Hütte und sie pflegte ihn, bis er wieder zu Kräften kam. Da aber waren beider Herzen bereits in Liebe entflammt und Alauna trug bereits die Frucht ihrer Liebe in sich.
Dies aber erzürnte Rhanir, denn noch kein Sterblicher hatte sich zu einer Göttin gelegt. Und er sandte schwere Stürme gegen die Küsten und die Städte der Sterblichen und viel Leid und Wehklagen war darin. Da trat Alauna hinaus in die Fluten um ihren Vater zu besänftigen, doch als sie zu ihres Vaters Thron am Rande der Welt schwamm, da packte sie Harpolon der Vertilger, finsterer Gott des Ersäufens, und er umschlang sie mit seinen gewaltigen Fangarmen und zog sie mit sich in die dunklen Grotten an der tiefsten Stelle des Ozeans. Als Rhanir dies gewahr wurde, da brauste er heran um den Kraken zu erschlagen, doch der finstere Gott drohte Alauna zu erwürgen, so Rhanir ihm nicht die Macht über die Meere überließe. Da war der mächtige Rhanir verzweifelt, denn aus Liebe zu seiner Tochter vermochte er Harpolon nicht zu überwinden.
Baltren aber, hatte vom Schicksal seiner Geliebten erfahren und flehte die Götter um ihre Hilfe an.
Und Thyron sah, dass er tapfer war und so gab er ihm das Schwert Naz’trach. Und Vetaya gab ihm ein Schild und Ptalos, gab ihm einen Eisernen Panzer. So trat er an den Strand, an dem ihn seine Liebste dereinst errettete und er rief den Gott des Meeres an ihm seinen Segen im Kampfe zu geben.
Da war es, dass Rhanir sah, dass Baltren seiner Tochter gut war, und er gab ihm den Helm Smausil, der ihn tief im Meer atmen ließ. Und so zog Baltren aus und lief über den Boden des Meeres, als ob es ein Garten wäre. Harpolon aber, der den kühnen Streiter nahen sah, der schickte seine Häscher aus ihn zu verschlingen. Doch Baltren war ein geübter Kämpfer und so schlug er sich durch die widerwärtigen Bestien und forderte Harpolon selbst heraus. Doch Harpolon sprach, er werde Alauna zerdrücken so Baltren einen Streich führe. Da aber schlug Baltren ihm mit dem Götterschwert den Arm ab, in dem er die Geliebte hielt. Und er sprang zwischen sie und den Kraken, so er sie nicht erreichen konnte.
So er aber nur danach schaute dass seine Liebste gerettet würde, so achtete er nicht auf sein eigenes Heil und ein grausamer Stachel Harpolons traf ihn in die Flanke. Doch blieb er tapfer stehen und drohte dem Kraken, bis er seine Liebste sicher wusste. Dann aber fiel er auf die Knie und starb. Und Harpolon nahm seinen Leib und zog ihn tief in seine Grotten und niemals mehr sah man ein Zeichen von ihm. Da aber war Alauna verbittert, denn ihr Herz war gebrochen und keine Freude konnte mehr finden. Und sie bekam Zwillinge und sie hatten keine Beine sondern Flossen, den Fischen gleich. Oftmals beobachtete sie ihr Spiel in den Wellen des Ozeans, doch stets wanderte ihr Blick in die Ferne, ob der Liebste nicht doch zu ihr zurückkäme. Und obgleich schon viele Zeitalter vergangen sind, so kann man sie bisweilen an stürmischen Tagen in der Brandung stehen sehen.

Rhanir ist der Gott des Meeres und der Stürme.

Er ist rau und unerbittlich, wie es das Meer ist. Aber er schenkt den Menschen seine Gaben, wie Fische, Wale, Muscheln etc.
Vor jeder Seereise wir ihm ein Opfer gebracht und zumindest ein Gebet gesprochen. Seine Tempel finden sich in jeder größeren Hafenstadt. Ein kleiner Schrein ist allerdings auch auf jedem Schiff eingerichtet. Zu den Nachtstunden, ist es die Pflicht des Bordpriesters durch unablässige Gebete den Kraken Harpolon abzuschrecken. Geht ein Schiff unter, so ist dies ein klares Zeichen, dass die Seeleute die Gebote Rhanirs gebrochen haben, oder der Rhanirpriester in seinem Glauben versagt hat.

Im Volk ist es aber auch seine Tochter Alauna eine verbreitetere, wenn auch schlichtere Verehrung erfährt, denn sie ist es, die mit ihrem Sanften Gemüt zuweilen schafft das kalte Herz ihres Vaters zu erweichen und so sind es ihre Tränen, vergossen für ihren Liebsten, die das Meerwasser salzig werden ließ. Sie ist vor allem die Schutzpatronin des einfachen Seemannes und seiner an Land verbliebenen Frau. Sie soll zum einen die sichere Rückkehr der Gatten bewirken, sie aber in der Ferne auch von fremden Röcken fern halten. So werden Geschlechtskrankheiten üblicherweise als Alaunas Fluch bezeichnet.

Ihr Liebster (ein Sterblicher) hatte sich geopfert um sie vor dem Riesenkraken Harpolon zu erretten. Harpolon ist der Böse Widersacher Rhanirs und wurde von diesem einst in die Schattenwelt verbannt.

Doch ihm gelang die Flucht und nun verbirgt er sich in den dunklen Tiefen von wo aus er seine widernatürlichen Kreaturen in Rhanirs Reich entsendet um Angst und Schrecken über die Menschen zu bringen. Aber auch er selbst lauert in der Tiefe auf Schiffe die er in die Tiefe ziehen kann.

Harpolon wird von den Piraten Ma'Lakors verehrt. Der Gott Rhanir hasst die Piraterie und wir kein Piratenschiff schützen.

Und so besänftigen die Piraten Ma'Lakors die grausame Meeresgottheit, indem sie ihm hin und wieder mal die Passagiere und oder die Besatzung eines aufgebrachten Schiffes opfern.
Vorzugsweise werden der Kapitän, oder wenn vorhanden, eine junge Frau an den Anker des Beuteschiffes gebunden und über Bord geworfen.
Es soll vorkommen, dass besonders (aber-)gläubige Piraten junge Frauen an Land entführt haben um sie auf hoher See zu opfern.

 

 

So war es, daß die Riesen des Ostens gegen die Götterfestung anrannten und es war eine wüsste Schlacht aus der die Götter als Sieger hervorgingen. Und es war Sangita, die die Aufgabe hatte die Wunden der Götter zu heilen. Denn Gharbad hatte ihr die heilenden Planzen gezeigt und so vermochte sie die Wunden ihrer Brüder und Schwestern rasch zu heilen. Doch vernahm sie Wehklagen aus der Welt der Menschen und sie sah dass erneut die Menschen in der Schlacht der Götter zu leiden hatten. Zertrampelt unter den Füßen der Riesen getroffen von Splittern zerborstener Felsen und gebrochener Waffen. Da eilte Sangita aus den Menschen zu he!fen. Doch waren die Wunden so schwer und sie heilten nicht so schell wie bei ihren göttlichen Geschwistern. So bat Sangita ihre Schwester Tiana um Hilfe, denn sie war die Weisheit und brachte die Magie in die Welt. Da brachte Sangita den Menschen die Heilmagie, die Lehre der Heilkräuter und das Wissen um die Behandlung von Wunden, Krankheiten und Vergiftungen.

 

 


Als die Götter noch jung waren, da traten sie vor das Auge von Setha um ihr Schicksal zu erfahren. Und das Auge sprach zu ihnen was ihre Zukunft sei. Und so sprach das Auge zu jedem Gotte, der vor es trat. Allein Danar trat nicht vor. Die Götter hatten große Freude an ihrer Berufung und riefen freudig aus, was sie zu tun gedachten. Da war es Zhuun, der Danar im Schatten sitzen sah und ihn anrief. „Bruder, willst du denn nicht wissen, was deine Aufgabe ist in dieser Welt?“ Aber Danar schüttelte nur den Kopf und sprach nicht. Da wurde Zhuun zornig, denn er war dazu bestimmt über die Götter zu herrschen. So packte er den schmächtigen Danar und zerrte ihn vor das Auge, damit es ihnen seine Bestimmung nenne. Da sprach das Auge von Setha „Du Danar bist der der das Ende ist. Du wirst das Ende sein für jeden Strauch und jeden Stein. Du wirst das Ende sein für jeden Menschen, für jeden Zwergen und jeden Elfen und selbst das Ende der Götter wirst du bringen. Denn dein Name sei Tod. Und so wirst du die Seelen derer zu dir nehmen, deren Zeit gekommen ist und so wirst du auch deine Brüder und Schwestern in dein dunkles Reich nehmen, wenn die Zeit ihres Todes gekommen ist.“
Da erschraken die Götter vor ihrem Bruder und selbst Zhuun und Thyron wichen vor ihm, denn sie sahen, dass selbst ihr Sein nicht ewig ist.
Da konnte Danar nicht mehr unter seinen Geschwistern leben, denn sie fürchteten und mieden ihn. Und so zog er in die Tiefe des Schattens, in die Schwärze der Nacht und errichtete sein dunkles Reich tief unter den hellen Hallen der Götter. Da aber traten die finsteren Götter an ihn heran, da er ja nun Einer der ihren sei. Doch Danar wies sie ab. „Nicht gut darf ich sein, noch schlecht“ sprach er. „Nicht Güte darf ich zeigen noch Arglist. Denn ich bin Tod und keine Farbe habe ich. Vor mir sollen alle gleich sein, ob Reich ob Arm, ob mächtig oder hilflos, ob prächtig ob kümmerlich. Ich nehme das Leben von euch und auch die Freude und das leid. Denn ich bin das Ende und mein Name ist Tod.“
Da sannen die dunklen Götter, wie sie den Tod für ihre Sache gewinnen könnten und warteten.

Und siehe es kam die Zeit, dass die Götter sich zu Paaren fanden. Und auch alle Tiere und alle Menschen, Zwerge und Elfen suchten und fanden jemanden für sich. Und so begab sich Danar in die Hallen der Götter um eine Partnerin zu freien. Doch die Göttinnen wichen zurück vor ihm und keine wollte ihm Gemahlin sein. Da schritt Danar durch die Reihen der Götter um in sein Reich zurück zu kehren. Und die Götter weinten um ihn, denn er trug auf sich alles Leid der Welt und hatte keine Träne für sich selbst.

Das aber sahen die dunklen Götter und war es Setrice, die zu ihm ging. Und in seinem Kummer nahm er sie zur Frau. Und siehe Setrice gebar ihm ein Kind, doch war es ohne Seele und schön und böse wie seine Mutter. Doch war es ohne Leben und doch nicht Tot. Und sein Name war Cruéll, Herr der Untoten. Da Lachte Setrice, denn sie hatte von Danar erhalten was sie wollte. Und sie paarte sich mit ihrem Sohn und sie zeugten zahllose Scheußlichkeiten, die ihr Schrecken und Not unter die Sterblichen brachten. Und ihre Kinder waren fähig den Tod zu überwinden und noch im Tode zu wandeln.

 

 


Als die Welt noch jung war, da war sie Garbads heiliger Garten. Prächtige Bäume blühten in den schönsten Farben und zahmes Getier lebte in ihrem Schatten. Süße Gräser wuchsen auf den Weiden und keine Dornen und kein Gift trugen sie. Zu dieser Zeit war es, dass der Gott Fanus durch die Haine wandelte um Wildbret für die Göttertafel zu erjagen. Und einmal als er einen gar prächtigen Hirschen zur Tafel brachte, da war es seinen Geschwistern zur Freude und sie bereiteten den Hirschen in Gewürz und Wein, wie es nur die Götter tun können. Zu dieser Zeit aber waren noch nicht alle Masken gefallen und so saß auch Kantran noch an der Tafel der Götter. Als die Götter nun bei der Speise saßen, da lobten viele Götter das Fleisch des Tieres und Fanus hob an den Becher um dem Hirschen für sein Opfer zu danken. Da aber spottete Kantran über den dummen Hirschen und schalt Fanus einen Narren. Er nahm den Kopf des Hirschen vom Tisch, brach das mächtige Geweih in unzählige Stücke und warf sie in den Unrat, denn dies sei, was der Hirsch wert gewesen sei. Da zürnte Fanus, sodass der mächtige Thyron und der starke Ptalos ihn zurückhalten mussten. Kantran aber lachte und ging hinaus in Garbads Garten. Garbad aber ging zu Fanus und sprach: „Bruder, es ist recht wie du getan hast und auch Kantran wird dies sehen, wenn er erst vor das Auge getreten ist“
Fanus aber wurde sanft bei diesen Worten und versprach dem Bruder zu vergeben.

Am nächsten Tage ging Fanus, wie an jedem Tag seit Beginn der Zeit, früh hinaus in die Wälder den Stimmen des Waldes zu lauschen. Doch war da kein Vogel, der sang und kein Reh war zu erblicken. Da ward Fanus bang im Herzen und er eilte durch die Wälder um die Tiere zu finden. Schließlich fand er sie in einer Schlucht, deren Wände so hoch waren, dass keine Geiß sie erklimmen und kein Vogel sie überfliegen konnte. Hierher hatte Kantran die Tiere getrieben und ein gar scheußliches Schlachten begonnen. Adler und Falke lagen erschlagen am Boden und Reh, Rind und Hase lagen in ihrem Blute. Auch Mensch, Elf und Zwerg hatte der Wüterich gemordet. Kantran aber war über und über mit Blut bedeckt und mit einem Schwerte erschlug er weiter Mensch und Tier. Und Fanus schrie ob diesen Frevels. Da aber wandte sich Kantran um zu Bruder Fanus, der fassungslos dastand in diesem Massaker, und drang gegen den Götterbruder mit seinem Schwerte. Fanus aber wehrte sich mit seinem Speer, denn er war ein Jäger und kein Krieger. Und so war es, dass der Wüterich den Jäger überwandt und Fanus im Stiche lag. Und in Kantran war die reine Mordlust, so er den Bruder nun erstechen würde. Da aber warfen die Elben mit ihren Speeren nach dem Gotte und so sie ihn auch nicht verletzen konnten, so wandte er sich doch zu ihnen um. Da aber stieß Fanus dem Wüterich seinen Speer in die Seite und schwarzes Blut lief aus seinem Leib. Da war er verraten, denn das Auge von Setha hatte gekündet, dass die von schwarzem Blute der Götter Widersacher seien. Und so lachte Kantran und verwandelte sich in einen Blutwolf und lief davon.
Fanus aber erhob sich und dankte den Elfen, die ihn errettet hatten und er schenkte ihnen den Bogen und den Pfeil und er lehrte sie den Umgang damit. So kommt es, dass niemand sie im Bogenschuss übertreffen kann.

Der Garten Garbads aber hatte seine Unschuld verloren und die Macht der dunklen Götter war in die Haine eingedrungen. Und es wuchsen giftige Pflanzen und auch Tiere mit giftigen Stacheln wurden geboren und ewig streift nun Fanus durch die Wälder, den guten Jäger zu entlohnen und den Frevler zu strafen.

 

 

Da trat nun Ptalos vor das Auge von Setha und es sprach: „Du bist Ptalos, deine Arme sind stark und deine Hände geschickt. Deine Aufgabe soll es sein die Waffen der Götter zu formen.“ Mit diesen Worten erschien ein mächtiger Hammer vor Ptalos Brust. Er griff ihn mit beiden Händen und begab sich in die Minen des alten Berges, denn nur dort würde er das Metall finden welches gut genug war für die Waffe eines Gottes. Sechs Tage und sechs Nächte verbrachte er damit
ohne Unterlass in der Mine zu arbeiten und dass Metall aus den Wänden zu lösen.
Sogleich begann er nun das Metall zu formen, auf dass die schönsten und mächtigsten Klinge daraus werden sollten. So setzte er den ersten Schlag auf einen besonders großen Brocken des edlen Metalls, doch anstatt es zu verformen prallte der Hammer mit einem dumpfen Schlag davon ab. So setzte Ptalos den zweiten Schlag an, und er legte alle Kraft welche ein Gott aufbringen kann in seinen Arm und schwang den Hammer auf das Metall. Ein lautes Krachen ertönte, und der Hammer zersprang in Tausende kleiner Teile.
Da trat Ptalos ein zweites Mal vor das Auge von Setha und sprach „Ich habe versagt.“ Mit diesen Worten legte er den Stiel des Hammers vor seinen Füßen ab und drehte sich um. Das Auge von Setha aber sprach: „Wenn deine Kraft nicht ausreicht, so frag deine Brüder.“
So trat Ptalos vor Thyron und sprach „Mein Bruder, meine Kraft ist groß, doch reicht sie nicht aus. Hilf mir das Metall zu formen.“
Als nun Thyron vor dem Amboss stand und sein Feuer das Metall erhitzte ergriff Ptalos den Stiel, und in diesem Augenblick setzten sich die vielen Teile, in welche der Hammer zersprungen war wieder zusammen. Da holte Ptalos aus und der Hammer schoss auf das glühende Metall nieder. Mit jedem Schlag nahm es eine andere Form an, und bald schon war es zu einem Schwert geschmiedet. Da sprach Ptalos „Das Feuer und der Hammer, wir werden prächtige Waffen schmieden.“ Doch Thyron antwortete „Auch ich habe eine Aufgabe, welche ich erfüllen muss. Ich will dir jedoch von meinem Feuer hier lassen, auf dass auch du deine Aufgabe vollenden kannst. Diese Flamme soll nie erlöschen, denn sie ist mein Geschenk an dich.“ Da öffnete sich die Erde neben Thyron und dort wo eben noch kalte Erde gewesen war erschien nun ein Loch aus welchem eine gewaltige Flammensäule aufschoss.
Ptalos vollendete das Schwert und schärfte seine Schneide, dass selbst das Licht, welches auf die Klinge traf in alle Farben des Regenbogens zerschnitten wurden. Als er schließlich damit zufrieden war überreichte er es Thyron und sprach „Diese Klinge soll niemals brechen noch stumpf werden, denn sie ist mein Geschenk an dich.“

Es war zu einer Zeit, da die finsteren Götter noch unerkannt in den Hallen der Götter wohnten, da sah Ptalos auf die Erde hinab und sah seinen Kindern beim Bau vielerlei großer Dinge zu. So sah er, wie die Zwerge der Grollberge viele Brücken bauten, nach Plänen der Elfen von Setha. Das war dem Gotte ein Wohlgefallen, denn die Zwerge und Elfen bauten gemeinsam, schön und zugleich stabil. Grazil und doch fest. Da verlachte Lor-chai seinen Bruder und die Mühen der Zwerge und Elfen. Er stieg hinab und wanderte über die neuen Straßen. Er ging zu den Elfen und sprach „Was müht ihr euch mit euren Plänen? Es wird reichen, wenn ihr flugs einen Bogen malt, die Zwerge werden es schon richtig machen“ Da aber sprachen die Elfen, dass es ihnen eine Freude des Herzens sei, wenn die Brücken schön seien und es keinen Grund zur Eile gebe. Da sah Lor-chai, dass er die Elfen nicht überreden konnte und ging zu den Zwergen. „Ach“ sagte er, „was müht ihr euch so? Nehmt doch weniger Stein und Stahl, die Brücke wird schon halten“ Doch die Zwerge wollten nicht hören was er sagte und einer warf sogar mit einem Stein nach ihm, und so sind die Zwerge immer noch verhasst bei Lor-chai.
Dieser sah aber, dass er bei den Zwergen nichts ausrichten konnte. Da aber sah er die Menschen, die an einer Brücke über den Cuamin arbeiteten. Lor-chai sprach zu den Menschen “Ach was müht ihr euch so? So die Brücke schneller fertig ist, so können wir früher müßig tun. Tut wie ich sage, es wird schon gehen“ Das freute die Menschen und die Brücke war schnell fertig. Sie holten Wein und Musikanten und freuten sich an ihrem Werk. So zogen sie singend und feiernd hinter Lor-chai her über die Brücke. Doch als sie in der Mitte waren, da gab es ein lautes Krachen und die Brücke brach unter ihren Füßen. Die Wagen, die Tiere, die Männer und die Frauen stürzten in den Cuamin und ertranken.
Lor-chai aber lachte und freute sich, denn er hatte großen Spaß an einstürzenden Dingen. Ptalos aber zürnte dem Bruder und drang auf ihn ein. Da offenbarte sich Lor-chai wahres Wesen und er zog in die Hallen der finsteren Götter. Und ein jedes Werk, ob eines Menschen, Elfen oder Zwergen wird er zu stürzen versuchen. Und so man sein Werkzeug nicht ehrt, so wird es brechen und so man nicht mit vollem Geist bei seinem Werk ist, so wird es verderben und so man nicht achtet auf das was gut ist und ausbessert was vergeht, so wird es an Lor-chai fallen und der Herr des Unglücks wird lachen, so mehr Leben es kostet, so lauter wird sein Lachen sein

 

 

Da aber trat Vetaya vor das Auge von Setha und es sprach. „Du bist Vetaya, Hüterin der Hallen. Hüterin des Herdfeuers. Deine Aufgabe ist es über die Hallen der Götter zu wachen. Deine sanften Arme mögen den Krieger umfangen wenn er aus der Fremde heimkehrt. Deine zarte Stimme möge den Bauern empfangen der vom Felde heimkehrt.“ Da war Vetaya erfreut, denn ihr stand nicht der Sinn nach Abenteuern. Und während ihre Brüder und Schwestern auszogen um Abenteuer zu bestehen, um Riesen und Dämonen zu bezwingen, da blieb sie in den Hallen der Götter und wachte über das Götterfeuer, dass ihr Bruder Thyron den Göttern geschenkt hatte. Und wenn Ihre Brüder und Schwestern heimkehrten, dann war ihnen ein Lager bereitet und die Krüge voll des Götterweines. So war es, als die Götter aufgebrochen in den Krieg gegen die Dunkelheit der Welt, als Unholde vor die Tore der Götterfeste traten. Sie wähnten leichte Beute, da der Herr Zhuun, der mächtige Thyron, der zielsichere Fanus und die übrigen Götter aus dem Wege waren. Schon splitterte das Tor der Feste und die Unholde drangen in die Hallen. Da aber stand Vetaya mit einem Schüreisen in der Hand und sie stand entschlossen ihre Hallen rein zu halten.
Der erste Unhold warf sich auf die Göttin, aber Vetaya schlug ihm mit einem Schlag den Schädel ein. Da aber ward große Furcht unter den Unholden, denn sie wähnten die Hallen unbewacht. Und so wandten sie sich zur Flucht.
Und so ist Vetaya, die Hüterin des Herdfeuers, die Verteidigerin der Heimstätten, Patronin der Frauen und Schutzgott der Kinder.

Besondere Verehrung wird ihr zuteil in Skandrien, denn hier verlieh sie den Rittern den heiligen Gral. Ein jeder Ritter Graf oder König nennt sie seine Herrin und ihr sind alle tapferen Taten gewidmet. Denn so die Taten in Ferne und Fremde getan, so ist es die Herrin, die über die Lieben wacht.

 

 


Und die Götter kehrten siegreich heim als die Unholde des Feuerberges besiegt waren. Dies war die Zeit als Avenor ihre Berufung fand. Die Götter waren ob des Krieges müde und matt. Avenor aber hatte aus den
Trauben des Götterhains den ersten Wein gekeltert. Sie schenkte ihren Geschwistern den Wein an und begann sich im Kreis zu drehen und zu tanzen. Es erklang eine lustreizende Musik und im Wirbel ihres Tanzes erschienen liebreizende Nymphen und Faune die sich in einem wilden Reigen in der Götterhalle umschlangen. Und auch die Götter erkannten einander und im Rausch  der Sinne zeugten sie so manches Götterkind und auch die ersten Halbgötter ensprangen dieser Nacht.

 

 

Es war eine große Freude unter den Göttern, als das Auge von Setha ihnen ihre Aufgaben zuteilte. Doch war einer unter ihnen, der nicht zu ihnen gehörte und sein Name war Uzoki, der Flüsterer. Und er ging hin zu Gott Thyron und lobpreiste ihn, denn er war stark und mächtig und stolz in seinem Wesen. Doch so er so stark und mächtig war, warum sollte es ein anderer sein, der über die Götter herrschen sollte? So flüsterte er dem Kriegsgott und säte eine unheilvolle Saat in die Brust Thyrons. Und zu Zhuun ging er und schmeichelte dem Herrn der Götter. Doch flüsterte er ihm zu, dass sein Bruder Thyron nach seinem Throne strebe. Da brannte Streit auf zwischen den Göttern, denn der Flüsterer hatte noch bei anderen Göttern Zweifel gesät. So kam es dass die Götter stritten, als Merkris vor das Auge trat. „Du bist Merkris sprach das Auge. Du bist der dritte Weg. Du bist das was nicht gesagt und doch gemeint wird. Du bist der Sieg ohne Waffen, du bist nicht immer das was du scheinst. Du bist die Hoffnung und die Freude, denn du bist Merkris“ Da ward plötzlich Stille unter den Göttern und sie vergaßen ihren Streit für einen Moment. Thyron und Zhuun starrten ihren Bruder zornig an, denn da das Auge verkündet hatte dass er die mächtigsten besiegen könne, vermuteten sie er wolle die Macht über die Götter erlangen.
Merkris schritt nun also mit breiter Brust auf die Streithähne zu. Das war ein seltsamer Anblick, denn Merkris war deutlich kleiner als seine Brüder und schwächer gar als manche seiner Schwestern. Thyron und Zhuun aber standen sogar noch erhöht auf einem Tisch und blickten auf ihren Bruder hinab. Merkris aber sah auf zu ihnen und sprach, er würde jedem von ihnen drei Schläge auf die Brust geben und noch vor dem dritten Schlag würden beide vom Tisch herunterspringen, da sie er nicht mehr ertragen würden. Da stimmten Zhuun und Thyron ein großes Gelächter an, aber keiner von beiden wollte diese Herausforderung ablehnen. Merkris aber hielt ihnen seine Hand hin und sie sollten sie ergreifen, wenn sie die Herausforderung annehmen. Und so taten sie.
Merkris stieg auf einen Hocker um an die Brust seiner Brüder zu gelangen und schlug Thron mit aller Macht auf die Brust. Da schmerzte dem jüngeren Gott die Hand, denn die Brust Thyrons war stark und hart. Die Zuschauer lachten und Merkris verfuhr bei Zhuun ebenso. Doch auch die Brust des Sonnengottes war stark und fest und Merkris hielt seine Hand vor Schmerz. Da wunderten sich die Götter, denn weder Thyron noch Zhuun schienen die Schläge etwas auszumachen. Da wandte sich Merkris wieder Thyron zu und schlug mit der flachen Hand auf dessen Brust, so dass es laut klatschte. Und wieder war es nur Merkris dem dieser Schlag Ungemach bereitete. Aber Merkris wandte sich um zu Zhuun und schlug auch diesen mit der flachen Hand. Kein Zucken war im Gesicht Zhuuns zu erblicken und die Götter wunderten sich. Das Auge von Setha konnte nicht irren, wie wollte dieser schwächliche Gott seine Brüder besiegen. Merkris aber stieg vom Tisch und ließ sich von Avenor einen Becher Götterwein reichen. Da spotteten Zhuun und Thyron ihrem Bruder Und wollten vom Tisch steigen doch Merkris rief laut aus. „Ich habe meinen dritten Schlag noch nicht getan, steigt ihr nun hinunter ist der Sieg mein!“ Da sahen sich Zhuun und Thyron an und sahen, das Merkris die Wahrheit sprach und forderten ihn auf den letzten Schlag zu tun. Doch dieser ließ sich noch einen Becher Wein einschenken und besah sich derweil seine Fingernägel. „Nein, nicht jetzt.“ Sprach er „Vielleicht im nächsten Jahr, oder im Jahr darauf. Aber sicher erst wenn ihr euren Streit begraben habt!“
Da sahen Zhuun und Thyron, dass sie überlistet worden waren. Thyron aber erkannte, dass er fehl getan hatte seinem Bruder die Herrschaft zu neiden und beide lacht und fielen einander in die Arme.

So kann die List die mächtigsten bezwingen und ein Lachen die Welt verändern.

 



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